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Aug08

Deutscher Wald: Brettspiel und Bio-Marmelade für die Bäume

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Vielfalt statt Monokultur: Die Echtwald-Stiftung will die Deutschen mit dem Wald versöhnen. Im dazugehörigen Shop gibt es Köstlichkeiten und schöne Dinge.

Brettspiel und Bio-Marmelade für die Bäume

Die Stiftung des Sammlerpaares Thomas Grässlin und Nanette Hagstotz unterstützt die Renaturierung von Wäldern. Dabei helfen soll ihre Marke Echtwald ? mit Produkten, die auch Stadtbewohner begeistern.

Die Stiftung des Sammlerpaares Thomas Grässlin und Nanette Hagstotz unterstützt die Renaturierung von Wäldern. Dabei helfen soll ihre Marke Echtwald ? mit Produkten, die auch Stadtbewohner begeistern. Von Annemarie Ballschmiter

Besucht man Thomas Grässlin und Nanette Hagstotz in ihrem Büro in Stuttgart, begrüßt einen gleich am Eingang ein Jägerzaun. Doch es handelt sich nicht um eines dieser dunkelbraun gebeizten Zaunmonster, die den akurat gestutzen Rasen gegen den des Nachbarn abgrenzen, sondern an der Wand im Windfang hängt ein filigranes Metallgebilde, das bereit ist, Jacken und Mäntel von Besuchern aufzunehmen. Die Garderobe (ein Entwurf von Philipp Drechsler) gehört zu der Edition „Kkaarrllss für ECHTWALD“, einer Zusammenarbeit von Absolventen der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und Echtwald, der Stiftung des Sammler- und Unternehmerpaars Grässlin/Hagstotz.

Ziel ihrer 2009 gegründeten Stiftung ist die aktive Renaturierung von Wäldern, weg von der Monokultur, hin zum naturnahen Mischwald ? und nichts Geringeres als die Neubewertung des Verhältnisses zwischen den Deutschen und dem Wald. Und zwar weg von jeglicher Heimattümelei. Zwei Waldgebiete bei Freiburg, Burg Wiesneck und Frauensteig, bilden den Grundstock. Für ihr Vorhaben haben sich die beiden professionelle Unterstützung geholt: das Waldzentrum Münster berät, die Gräflich Douglas’sche Forstverwaltung verwaltet die beiden Waldstücke.

Mittelfristig sollen die Echtwälder sich nicht auf Deutschland beschränken. „Wir haben schon Anfragen aus Italien, Schottland, Nordfrankreich“, sagt Thomas Grässlin, der in St. Georgen im Schwarzwald aufgewachsen ist und dem seine Mutter als junger Mann ein Grundstück schenkte, auf dem er ein Arboretum, eine Baumsammlung, anlegte.

Ökologisch und ökonomisch

Zur Unterstützung ihrer Stiftung gibt es seit November 2011 www.echtwaldshop.com, einen liebevoll kuratierten Shop und damit eine großstadttaugliche Marke. „Wir wollten Ökologie mit Ökonomie verbinden“, sagt Thomas Grässlin. „Und zwar Ökologie ohne Entbehrungen“, ergänzt Nanette Hagstotz, die sich selbst als „Großstadtschickse“ bezeichnet. Zum Sortiment gehören Lebens- und Genussmittel aus der Region Südwest, Haushaltswaren, Papeterien, Spielzeug, Taschen, Bücher. Vieles davon eigens für Echtwald hergestellt und mit dem Label gebrandet.

Was die Produkte verbindet, ist das erzählerische Moment. „Der ist uns wichtig. Nehmen Sie zum Beispiel den Maiwipfelgeist: An Sankt Servatius, im Mai 2010, haben wir ein großes Grillen veranstaltet, es war kalt, die Jugendlichen haben im eigenen Wald die grünen, weichen Fichtentriebe gesammelt, aus denen der Brand destilliert wurde. Das war eine Art Happening, von dem heute noch geredet wird. Und diese Geschichte steht auch auf dem Flaschenetikett“, sagt Nanette Hagstotz.

Eines der skurrilsten Dinge im Shop ist das Brettspiel „Wir sammeln Pilze“ aus den 60er-Jahren: „Mit dem habe ich als Sechsjähriger gespielt. Das fiel mir irgendwann wieder ein, und wir haben dann auf Ebay ein Exemplar gefunden. Dass das ein VEB-Produkt war, war mir nicht bewusst. Verwandte aus der DDR hatten mir das wohl mal zu Weihnachten geschenkt. Für Echtwald haben wir das Spiel neu aufgelegt“, erzählt Thomas Grässlin. „Erster Kunde war der kanadische Künstler Rodney Graham. Den hat die deutsche Spielanleitung nicht gestört. Aber wir haben sie jetzt auch in Englisch.“

Schwarzkirschkonfitüre nur aus dem Schwarzwald

Der regionale Aspekt spielt vor allem bei den kulinarischen Produkten eine große Rolle. Die Schwarzkirschkonfitüre wird in der Schwarzwälder Manufaktur Faller im Kupferkessel aus heimischen Früchten zubereitet ? was das Prinzip Echtwald gleichzeitig an seine Grenzen stoßen lässt, denn es gibt nicht genug Schwarzkirschen. „Aber Bio-Früchte aus China? Nein, das geht nicht!“ winkt Thomas Grässlin ab.

Die Schnäpse macht Christoph Keller in seiner Brennerei Stählemühle im Hegau westlich des Bodensees, die Weine kommen vom Kaiserstühler Gut Salwey. Der Rosé wurde im April beim Berliner Gallery Weekend ausgeschenkt. Grässlin und Hagstotz wollen so auch den Bekanntheitsgrad von Echtwald steigern. Das Projekt ist eng mit der Kunstszene verknüpft, gehört das Paar doch zu den wichtigsten Sammlern zeitgenössischer Kunst in Deutschland. Dass immer mehr Galerien bei ihren Vernissagen Echtwald-Wein ausschenken, halten die beiden aber für ein Gerücht.

Einer der Verkaufsschlager im Shop sind die stapelbaren Holzkisten für 11,90 Euro das Stück. Die leicht modifizierten Weinkisten werden „von einer echten Weiberwirtschaft ? Urgroßmutter, Großmutter, Mutter, Tochter ? im Schwarzwald hergestellt“, so Hagstotz. Ein weiterer Überraschungshit, mit dem man nun wirklich nicht gerechnet habe, sei die Fruchtfliegenfalle.

Regional, aber nicht retro

Inzwischen läuft der der Vertrieb nicht mehr nur über den Online-Shop, sondern auch über Läden wie den Conceptstore von Andreas Murkudis in Berlin. Da findet sich neben Mode von Dries van Noten und Kosmetik von Aesop eben auch Echtwald-Konfitüre aus dem Schwarzwald.

Und dann sind da noch die „assoziierten Produkte“, wie das Paar sie nennt: zum Beispiel die Solarleuchte „Little Sun“ von Olafur Elíasson oder die handgearbeiteten Boccia-Kugeln von Fredericks & Mae aus New York. „Die sind einfach schön“, konstatiert Nanette Hagstotz. Was ins Sortiment aufgenommen wird, darüber entscheidet ein Produktrat. Ein Limit für die Zahl der Produkte gibt es nicht, weder nach oben noch nach unten. Dem Auswahlgremium gehören neben dem Gründerpaar noch Chris Rehberger, der auch für das grafische Erscheinungsbild zuständig ist, Pressesprecher Markus Müller und der Karlsruher Design-Professor Volker Albus an. Neu dabei ist der Werber Todd Schulz.

Nächster Schritt ist das Schärfen des Profils. Das Stichwort „Manufactum“ nervt das Sammlerpaar ein bisschen. „Das ist für mich Retro“, sagt Nanette Hagstotz. „Wir wollen Regionalität zeitgemäß gestalten. Auf die Frage der Glaubwürdigkeit legen wir großen Wert.“ Und Thomas Grässlin wünscht sich für die Zukunft, mehr Menschen zu beteiligen: „Es wäre toll, wenn die Leute in der Region zum Beispiel Heidelbeeren sammeln würden, die wir ihnen dann abkaufen und zu Echtwald-Marmelade verarbeiten.“

Kunst rund um den Wald

Echtwald ist nicht nur ein Natur-, sondern auch ein Kunstprojekt: zehn internationale zeitgenössische Künstler, darunter Tobias Rehberger, Tue Greenfort, Simon Dybbroe Møller haben für die Echtwald-Gebiete sogenannte „Funktionseinheiten“ entworfen, die das System Wald jenseits eines Sonntagsspaziergangs erlebbar machen sollen. Diese Entwürfe sind gerade im Freiburger Museum für neue Kunst in der Ausstellung „Make Active Choices. Kunst und Ökologie: Wie tun?“ zu sehen.

Greenforts Idee ist ein Baumhaus mit einer Seilbahn, bei Rehberger handelt es sich um eine Zeltskulptur, und der Entwurf von Simon Dybbroe Møller, „Modular meteorite housing unit“, ist eine Art moderne Waldhütte. Den skulpturalen Wohnfels kann man sich gut als Ferienhaus auf einer Waldlichtung vorstellen.

An einem sieben Meter hohen Prototypen wird im Südwesten gerade gebaut. Das Problem der Energie- und Wasserversorgung ist noch ungelöst, aber irgendwann soll man in Møllers Meteoriten auch übernachten können. Ein besonderes Kunst- und Walderlebnis. Im hektargroßen Vorgarten wachsen dann Pilze, Fichten, Buchen. Garantiert ohne Jägerzaunbegrenzung.


Waldstifter: Thomas Grässlin und Nanette Hagstotz

Foto: Thorsten Arendt; Nic ten Wiggenhorn Waldstifter: Thomas Grässlin und Nanette Hagstotz


Das Brettspiel ?Wir sammeln Pilze? ist eine Neuauflage des Klassikers aus den 60er-Jahren.

Foto: Echtwald Das Brettspiel „Wir sammeln Pilze“ ist eine Neuauflage des Klassikers aus den 60er-Jahren.

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